Update – Gozo: Proteste gegen neuen Wohnblock am Ġgantija-Tempel

Der anhaltende Bauboom auf Gozo ist bereits heftiger Kritik ausgesetzt. Nun wurde ein neue Bauplanung bekannt: Auf einem Grundstück mit Blick auf die Ġgantija-Tempel in Xaghra, Gozo, wurde der Bau eines Wohnkomplexes auf fünf Ebenen bereits im Dezember beantragt. Auch dieser geplante Wohnblock führt bereits zu Protesten in der Bevölkerung.

Das Grundstück befindet sich am Triq il-Parsott, Xaghra, unmittelbar gegenüber der Ġgantija Tempel Anlage. Es ist Teil eines Gebietes von archäologischer Bedeutung, da es die Ġgantija-Tempel umgibt. Der Antrag  sieht den Abriss eines bestehenden Wohnhauses und den Bau von 20 Garagen im Untergeschoss und 31 darüber liegenden Wohnungen auf vier Ebenen vor. Die oberste Ebene soll ein zurückgesetztes Stockwerk sein.

Anwohner haben Bedenken geäußert. Einer beschwerte sich, dass “das vorgeschlagene Gebäude nicht nur ein für Gozo und Xagħra charakteristisches Gebäude zerstört, sondern auch ein Schandfleck sein wird, wenn man es von der nahe gelegenen Weltkulturerbestätte der Ġgantija-Tempel aus sieht.”

NGO will Einspruch einlegen – Verfassungsänderung ?

Die Umwelt-NGO Flimkien Għal Ambjent Aħjar legt ebenfalls Einspruch gegen den Plan ein, der, wie sie warnte, “nicht nur die charakteristische gozitanische volkstümliche Architektur dieses Hauses zerstört, sondern auch den denkmalpflegerischen Wert dieses Straßenbildes der Urban Conservation Area.”

Eine öffentliche Konsultation zur Reform der maltesischen Verfassung wurde gestartet und lädt NGOs und Mitglieder der Öffentlichkeit ein, ihre Vorschläge für Änderungen am obersten Gesetz des Landes zu machen.  Die NGO Flimkien Għal Ambjent Aħjar  fordert dazu auf den Schutz von Maltas Erbe, Umwelt, Archäologie und historischen Landschaften in der Verfassung zu garantieren.

Fotograf und Aktivist Daniel Cilia hat die Minister für Umwelt und Nationales Erbe, Aaron Farrugia und Jose Herrera, sowie den Superintendenten für kulturelles Erbe und den Bürgermeister von Xaghra schriftlich alarmiert, in der Hoffnung, dass sie das Projekt “stoppen” können.

Gozos Bürgermeister wollen Fonds gegen Bauboom

Gozos Bürgermeister haben nun beschlossen, einen Fonds einzurichten, um die erheblichen Kosten für den Widerstand gegen große Bauprojekte auf Gozo zu finanzieren.

Den Gemeinderäten entständen erhebliche Kosten, um die bei der Planungsbehörde eingereichten Bauanträge zu überwachen und dagegen Einspruch zu erheben. Die Idee für den Fonds wurde letzte Woche vom Regionalrat von Gozo, der alle 14 Bürgermeister Gozos umfasst, auf Vorschlag des Bürgermeisters von Qala, Paul Buttigieg, genehmigt. Die Bürgermeister haben in den letzten Tagen gemeinsam mit den Lobbygruppen der Wirtschaft, des Tourismus und der Studenten von Gozo einen gemeinsamen Standpunkt gegen ausufernde Bebauungen eingenommen.

Nun soll es auch ein Treffen mit den Bürgermeistern un der Planing Authority geben, nachdem diese Bitte seit Oktober ignoriert worden war. Die PA antwortete jetzt den Bürgermeistern, nachdem in der Times of Malta darüber berichtet worden war.

Gozo.de:

Maltas Presse:

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