Gozo: Neues Hotel, Appartments und Parkhaus für Xlendi geplant

Wer kennt sie nicht, die schönen Postkartenbilder der Xlendi Bay in Gozo. Fotografiert werden schöne Sonnenuntergänge und blaues Wasser mit Blick auf die Felstreppe oder die malerische Bootsanlegestelle. Das Hotel St. Patricks ist auf vielen Bilder auch häufig noch ein ansehnliches Motiv. Die gegenüberliegenden Seite der Bucht mit Ihren mehrstöckigen Appartmenthäusern und weiteren Hotels sieht man eher selten auf den Fotos der Reiseblogger und Urlauber.

Das verwundert auch nicht, denn dort sieht es gar nicht mehr so romantisch und idyllisch aus, sondern erinnert doch immer stärker an Zustände, wie wir sie aus Bugibba, Sliema bzw. von Maltas Hauptinsel kennen. Leider geht diese Entwicklung noch weiter, denn weitere Bauten mit bis zu 13 Stockwerken sollen auf dieser Seite der Bucht gebaut werden.

Xlendi Spa & Resort soll abgerissen werden

Zwei getrennte Baugesuche für ein achtstöckiges Apartmenthaus und für die erste Phase einer Bebauung, die den Bau eines Vier-Sterne-Hotels mit ähnlicher Höhe mit Blick auf die Xlendi-Bucht vorsieht, sind bei der Planungsbehörde eingereicht worden.

Beide Grundstücke werden, wenn sie genehmigt und gebaut werden, die Xlendi-Bucht überragen und zu der wachsenden Zahl neuer, hoher Gebäude in einem Gebiet beitragen, das begonnen hat, zum Synonym für die Ausbreitung von maltesischen Bauarten nach Gozo zu werden.

Blick auf die zugebaute Seite der Bucht von Xlendi.
Foto: Tripadvisor. Blick auf die zugebaute Seite der Bucht von Xlendi.

Der Antrag bezieht sich auf das Gelände des Hotels Xlendi Spa & Resort und sieht  den “geplanten Abriss des bestehenden Gebäudes und die anschließende Ausgrabung des Geländes als Phase 1 eines Sanierungsprojekts” vor. Vorgesehen ist der Bau eines 4-Sterne-Hotels (80+ Zimmer und Nebeneinrichtungen) zusammen mit 5 Parkebenen, von denen sich der Großteil unterhalb des Straßenniveaus im Triq San Xmun befinden soll. Das Gebäude würde aus insgesamt 13 oberirdischen Stockwerken bestehen, wobei der Grundbesitz in Triq San Xmun beginnen und von dort aus ansteigen würde. Acht dieser Stockwerke werden über Triq il-Punici liegen. Weitere vier Stockwerke sind ausschließlich als Parkplätze unter dem Triq San Xmun geplant.

Die überirdischen Bereiche sollen hauptsächlich aus Unterkünften bestehen, zusammen mit einer Mehrzweckhalle, einem Yogastudio, einem Hallenbad und Spa sowie einem Bereich für das Frühstücksbuffet. Das oberste Stockwerk des Gebäudes soll mit einem Pooldeck versehen sein.

Weiterhin ist der Bau von drei Untergeschossen für 56 Garagen und darüberliegend 60 Wohnungen und 6 Penthäuser, verteilt auf acht Stockwerke, vorgesehen.

Noch sind die Anträge nicht genehmigt, aber der zuständige Sachbearbeiter hat bereits eine Empfehlung zur Genehmigung ausgesprochen, da “die vorgeschlagene Bebauung die relative zulässige Höhe und die Straßenfassadenhöhe in Metern, gemessen von der höchsten Gehsteigebene auf Triq il-Punici, respektiert”.

Es wird dann wohl bald losgehen. Die Urlaubssaison neigt dem Ende zu ….

https://www.independent.com.mt/articles/2020-09-02/local-news/Applications-for-eight-storey-hotel-apartment-block-overlooking-Xlendi-Bay-filed-6736226587

s.dazu auch:

Graffitti: Skyline von Xlendi wird für immer ruiniert sein

7 thoughts on “Gozo: Neues Hotel, Appartments und Parkhaus für Xlendi geplant

  1. As long as builders get support they will continue their business. This will stop when less permits are issued and tax incentives are cancelled.However, up to now there is the opinion that an empty lot or an empty site is an attraction to erect a new building. Mr. Vella’s Xlendi Resort & Spa is closed, but the next investor is waiting to erect a new building.At least this will keep people busy and create jobs. Furthermore it is a qualification program for the African friends of Europe to learn a new skill. After they are familiar with the trade they can surely do the same in their home countries. .

  2. Es gäbe ja eine Alternative zu dieser Bauwut: RÜCKBAU! In Spanien hat man in den 90ern versucht, der Betonwüste an den Mittelmeerstränden Einhalt zu gebieten, indem Grünflächen-Quoten pro m2 Touri-Apartments vorgeschrieben wurden, die nur durch Rückbau umzusetzen waren. Der Rückbau wurde dann auch staatlich subventioniert. Aber sowas traue ich den Gozitanern und Maltesern noch nicht zu. Sie sind voll auf Expansionskurs und glauben wohl, Luxusapartments, Luxusküche, Tiefgaragen = Qualität sind und bieten nun auch Yoga an, welcher Hohn. Kenne die Inseln seit 1990, Xlendi war 18 Jahre lang mein Lieblingsort im Mittelmeer = small is beautiful, besonders oben auf den Xlendi Heights. Over and out. Das da ist nicht mehr meins, sorry. Let’s Boycott it.

  3. Ich kenne diese schöne Insel seit 3 Jahrzehnten und bin dort immer wieder gerne. Nur nicht in Xlendi. Schlimmer geht´s nimmer, denkt man, und doch lässt sich die Hässlichkeit dieses einst netten Ortes mit idiotischer Bebauung noch steigern. Bei meinem letzten Besuch diesen Juli konnte ich mich davon überzeugen und bin ganz schnell geflohen.

    1. Ich war vor vielen jahren auf gozo und war sehr begeistert von der noch sehr ursprünglichen Insel . Bei einem 2. Besuch einige Jahre später Habe ich in Xlendi direkt an der (damals noch) malerischen Bucht gewohnt . Gerade überlegte ich noch einmal dort schöne Tage zu verbringen . Doch was muss ich da jetzt sehen und lesen ! Muss es denn überall , auch an den schönsten Plätzen der Welt , um mehr und höher und häßlicher gehen nur weil viele Menschen nicht genug vom Geld bekommen ? Wieviel Mensch kann denn so eine kleine Insel verkraften?

  4. Wie sagte man vor 15 Jahren, wir wollen nicht wie Benidorm werden.
    Die Lieblingsätze auf Gozo – I do’nt care, what can you Do.
    Das meist gehörte am Flieger, in diese Steinwüste gehen wir nie wieder.
    Die Taucher sehen nichts, die sind ja unter Wasser und beim Biertrinken abends ist es eh egal.
    Viel Beton und Klima Anlagen., die Gratis Sauna.

  5. Xlendi ist ursprünglich ein Fischerdorf. Es wäre gelacht wenn man das nicht ändern könnte. Ja, man muß anerkennen es wird sich redlich Mühe gegeben aus Xlendi eine Betonwüste zu machen. Was die Höhe der Gebäude angeht ist sicherlich noch viel Platz nach oben. Die Autodichte in Gozo ist nur halb so hoch wie in Malta. Da muß man einfach nur noch zusätzliche Garagen bauen um dann die vielen zusätzlichen Autos der zukünftigen Bewohner und Besucher zu beherrbergen. Das Wort Parkhaus kennt man eigentlich nicht in Xlendi, aber die meisten Neubauten haben Garagen im Untergeschoss. Mit dieser Bauweise kann man sicherlich langsam mit Malta gleichziehen. Die Verkehrsdichte von Malta ist mit über 700 Kfz pro 1000 Einwohner eine der höchsten der Welt. Die Bevölkerungsdichte von Malta beträgt über 1000 Einwohner pro qkm. In Gozo sind es jedoch nur etwas über 500. Das heißt jetzt muß hier in Gozo noch viel gebaut werden um mit Malta gleichzuziehen. Xlendi kann da nur mit (gutem) Beispiel vorangehen. Die Einheimischen finden das oft gut, denn sie kennen nichts anderes. Eine Betonwüste so wie in Sliema ist für viele ein Traum Wenn es dann auch noch 13 Stockwerke sind kommt man sicher bald an Frankfurt heran und wenn Frankfurt erst überholt ist müssen die neuen Gebäude dann höher als in New York sein. Man könnte auch seine Architektur ändern und viel mehr Grünflächen mit Bäumen haben, aber das widerspricht offensichtlich der Baukultur und die Jäger sind auch dagegen, denn wenn es zu viele Bäume gibt können sich die wenigen Wildtiere zu leicht verstecken und sind nicht mehr einfach zu jagen. Die Ratten dagegen sind auch glücklich in einer Betonwüste. In der Kanalisation ist reichlich Platz.Nach Sonnenuntergang tummeln sie sich dann in der Nähe des verlassenen Xlendi Spa & Resort von Mr. Vella

    1. Dem kann ich mir nur anschließen. Muss denn jeder die selben Fehler machen anstatt aus den selbigen zu lernen. ?
      Gozo ist eine ruhige Insel auf der man von der ersten Minute entspannen und abschalten kann. So habe ich Gozo in 7 Urlauben über etwa 20 Jahre kennen,schätzen und lieben gelernt. Es braucht keine Betonburgen keine Hotels mit allem Schnickschnack und bitte nicht noch mehr Autos.
      Gozo sollte seinen Charm nicht dem schnellen Geld nachgeben. Gerade jetzt lernen wir doch kein dicht an dicht, keine Discos und Flatrate saufen oder ähnliches. Wer das will soll nach Malle gehen. Verbaut diese Insel nicht. Ein zurück wird es nicht einfach geben sondern muss hart erarbeitet werden. Deshalb die Energie und das Kapital sinnvoll in Naturprojekte investieren die langfristiger Touristen anlockt von denen viele Gozitaner leben.

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