Maltas Umweltorganisationen rufen zu Protest gegen “COMINO VILLAGE” auf

Umweltorganisationen rufen die Öffentlichkeit dazu auf, sich den Plänen der Hili Group zu widersetzen, auf der Insel Comino einen Villenkomplex zu errichten, der Teil der Pläne für das neue Comino Hotel ist.

Nach Plänen, die derzeit von der Planungsbehörde geprüft werden, soll das Gelände des ehemaligen Hotels Comino neu bebaut werden. Dazu gehört auch der Ersatz der neun baufälligen Bungalows, die derzeit in der Bucht von Santa Marija stehen, durch einen weitaus größeren Komplex von 19 Villen mit Lebensmittelgeschäft und anderen Einrichtungen.

c/o https://www.belvederearchitecture.com/en/comino-village-malta/
Geplante Neubauten auf Comino, c/o https://www.belvederearchitecture.com/en/comino-village-malta/

Belvedere Architecture spricht von zwei verschiedenen architektonische Projekte (…) in zwei verschiedenen Buchten an der Nordküste der Insel: San Niklaw Bay und Santa Marija Bay. In der Bucht von Santa Marija soll ein Dorf (Comino Village) mit 21 Häusern um ein Gemeinschaftshaus und ein öffentliches Restaurant herum angelegt werden. In der Bucht von San Niklaw werde ein Hotel mit 70 Zimmern die bestehenden, veralteten Gebäude und Infrastrukturen ersetzen. “Während die Architektur des Hotels von der sichtbaren geologischen Schichtung, der Schichtung und der Tektonik der Insel bestimmt wird, ist die Architektur des Dorfes vom menschlichen Maßstab inspiriert, wie er für die traditionelle mediterrane Architektur der Küstendörfer typisch ist.” Das Projekt strebt einen Netto-Kohlenstoff-Fußabdruck von Null an und soll mit LEED-Platin zertifiziert werden.

Comino ist als ländliches Schutzgebiet, Naturschutzgebiet, besonderes Schutzgebiet, besonderes Schutzgebiet, wichtiges Vogelschutzgebiet von internationaler und EU-weiter Bedeutung, Natura-2000-Gebiet, Vogelschutzgebiet und Schutzgebiet für den dunklen Himmel ausgewiesen. Das vorgeschlagene Bauvorhaben ist mit keiner dieser Ausweisungen vereinbar und wurde als “monströs” und eine “heimliche Besetzung” der Insel bezeichnet, die allen Bewohnern Maltas und Gozos  zur Verfügung stehen solle.

Yelkouan Sturmtaucher
Von Emőke Dénes – kindly granted by the author, CC BY-SA 4.0, 

Der Zustrom von schwerem Gerät, Baumaterial und Arbeitskräften würde die Umwelt massiv beeinträchtigen und zu einer irreversiblen Zerstörung von natürlichen Lebensräumen für den Komplex selbst und das Gebiet um ihn herum führen.

Große Bedenken bestehen auch hinsichtlich des zunehmenden Verkehrsaufkommens in dem Gebiet und der Handhabung und Behandlung von Versorgungsgütern und Abfällen, die zu einer Zunahme von Ungeziefer und Abfällen führen, die dem empfindlichen lokalen Ökosystem, einschließlich der Populationen der geschützten und gefährdeten Yelkouan-Sturmtaucher in unmittelbarer Nähe, unmittelbar schaden.

Es sei schockierend, dass eine solche Entwicklung überhaupt in Betracht gezogen wird. “Die Öffentlichkeit sollte die Gelegenheit nutzen, um ihre Enttäuschung über diese geplante Entwicklung zum Ausdruck zu bringen und die Planungsbehörde daran zu erinnern, dass es nicht ihre Aufgabe ist, Bauträger und Großunternehmen zu unterstützen, sondern im Namen der Gemeinschaft für eine ausgewogene und nachhaltige Umwelt zu sorgen”.

https://movimentgraffitti.org/en/news/details/499/organisations-call-on-public-to-object-to-monstrou.htm

https://movimentgraffitti.org/en/news/details/465/organisations-challenge-eras-shameful-comino-decis.htm

Bauboom auf Malta, Gozo und Comino

https://www.belvederearchitecture.com/en/comino-village-malta/

https://timesofmalta.com/articles/view/an-overview-of-hili-ventures-group.936527

 

2 thoughts on “Maltas Umweltorganisationen rufen zu Protest gegen “COMINO VILLAGE” auf

  1. Wir waren ein gutes halbes Dutzend Mal auf Comino, zuletzt kurz vor der Schließung des Hotels. Die jeweils über den Winter stattfindenden Schönheitsreparaturen haben weder das Nautico noch das Hotel letztlich retten können. Da was alles marode, von den Wasser- bis zu den Stromleitungen.
    Was ist als definitiv bedauerlich empfinde ist das Bestreben der Hili Gruppe, hier ein Hotel für die “oberen 10 000” zu bauen, 5 Sterne und mit mehreren 100 Euro pro Nacht. Über die Bedenken der Umweltschäden kann ich nur lachen. Das gehört im Vorfeld vernünftig geplant – auch mit Umweltkonzept. Wer die mitunter blühende Korruption verschiedener behördlicher Stellen kennt, muss eher an dieser Stelle seine Zweifel anmelden.
    Vor dem Hintergrund der Vergangenheit Cominos als Schweinequarantäneinsel und Leprakrankenhaus sind die – vor allem baulichen Schäden schon gesetzt. Hier sollte mal vernünftig renaturiert werden – und dies kann man gerne der Hili Group aufbürsten, wenn sie eine Genehmigung fürs Hotel haben wollen.
    Für uns persönlich ist das schade, wir lieben Malta und Gozo und haben uns auf Comino immer Willkommen gefühlt.

  2. Comino braucht Leben. Das sollten nicht nur Tagesausflugler sein sondern auch Leute die das Inselleben geniessen wollen.Wenn Comino autofrei bleibt ist es sicherlich eine Alternative zu einigen deutschen Nordseeinseln auf denen Autoverkehr verboten ist. Comino kann durchaus attraktiver werden als Helgoland, aber man muss Anreize schaffen..

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