Gozo: Weiterer Missbrauchsfall in Xagħra verjährt!

Anfang dieser Woche sagte ein ehemalige Erzpriester von Xagħra, Gozo, als Zeuge im Prozess gegen zwei andere Priester aus, die letzte Woche angeklagt und beschuldigt wurden, einen Messdiener missbraucht zu haben. Er bestätigte, dass er über 30 Jahre lang als Xagħra-Pfarrer gedient und das Opfer getauft hatte, aber dass das Opfer kein Ministrant war, als er die Pfarrei leitete.

Die Times of Malta berichtet nun, daß dieser Priester in 2018 selbst von der Polizei wegen des Vorwurfs, einen jugendlichen Ministranten sexuell missbraucht zu haben, untersucht worden war. Das Opfer habe seinen Missbrauch bei der Schutzkommission der Kirche angezeigt. Ein Sprecher der Kommission sagte der Times of Malta, dass sie die Anschuldigungen “für glaubwürdig” befunden hätten, so dass sie sie an die Polizei für eine strafrechtliche Untersuchung weitergeleitet hatten.

Strafrechtlichen Maßnahmen wurden aber keine ergriffen, da der Fall in 2018 bereits verjährt war. Kirchenrechtlich wurde ihm die Ausübung jeglicher priesterlicher Pflichten, einschließlich des Abhaltens der Messe, untersagt. Im November 2020 kam der Vatikan zu dem Schluss, dass das öffentliche Wirken von Pater Sultana dauerhaft eingeschränkt bleiben muss.

Der Priester habe den Jungen angeblich vier Jahre lang – im Gegenzug für Geschenke – sexuell missbraucht. Der Missbrauch habe aufgehört, als der Junge 17 Jahre alt war.

Der Fall weist Ähnlichkeiten mit dem Fall auf, der derzeit vor dem Gericht von Gozo verhandelt wird, in dem zwei Priester aus Xaghra angeklagt werden, zwischen 2003 und 2005 einen Messdiener sexuell missbraucht zu haben.

Sexueller Missbrauch in der Kirche ist auch in Malta nicht neu

Papst Benedikt XVI hatte 2010 bei seinem Besuch in Malta sich mit 8 Opfern des sexuellen Missbrauchs innerhalb der katholischen Kirche Maltas getroffen. Der Papst versicherte damals, dass die Kirche weiterhin alles in ihrer Macht stehende tun werde, um Anschuldigungen (zu sexuellem Missbrauch) zu untersuchen, Verantwortliche der Justiz zuzuführen und wirksame Maßnahmen zu ergreifen, die junge Menschen in der Zukunft schützen sollen.

Im Jahr 2019 gab es in Malta 26 Gerichtsverfahren im Zusammenhang mit Pädophilie, deren Täter in der Mehrzahl männlich waren (24). Jeden Monat gehen bei der Sozialbehörde Appoġġ zwei bis fünf Fälle von sexuellem Missbrauch ein.

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