Die Regierung Maltas stellte in einer Erklärung dar, daß es einen “schnellen und sauberen Fährdienst” geben soll, der Gozo, Marsaxlokk, Ta’ Xbiex, St. Paul’s Bay, St. Julian’s und Valletta miteinander verbindet.
Tansport Malta führt gerade eine Ausschreibung durch bei der die Bieter einen Fahrplan mit Zeiten und Routen vorlegen sollen, der die 6 obligatorische Haltepunkte enthalten muss. E-Cubed Consultants hatte eine Kosten-Nutzen Analyse vorgelegt, die die Rentabilität eines solchen Dienstes bestätigte. Daher soll der Fährdienst nicht aus öffentlichen Mitteln finanziert werden, sondern durch einen Anbieter, der im Rahmen einer Ausschreibung gefunden werden soll.
Transport Malta will den Bietern dabei einräumen, diese Strecken selbst zu entwickeln. Diese können daher direkt zwischen den Zielen verlaufen oder auch Haltestellen einschließen, sagten sie. Die Fahrpläne und Routen können auch beide Formate, direkt und indirekt, umfassen.
Bieterkritik zu Ausschreibungen: Schlecht durchdacht
Im Rahmen einer ähnlichen Ausschreibung kam es schon zu Kritik bei den Bietern. Marsamxetto Steamferry Services Ltd. wies die Behauptung der Konkurrenzfirma Virtu Ferries Limited, die den Katamarandienst nach Sizilien betreibt, zurück, die Ausschreibung sei “schlecht durchdacht und mit einer Vielzahl von patentrechtlichen, offenkundigen und schwerwiegenden Rechtsverletzungen behaftet”.
Während 2 vorherige Ausschreibungen die Bereitstellung eines Schnellfährdienstes zwischen Valletta und Mġarr vorsahen, wurde in der letzten Version, die im letzten Monat veröffentlicht wurde, der Begriff “schnell” gestrichen und ein Hop-on-Hop-off-Dienst aufgenommen.
Währenddessen aber sagte das Verkehrsministerium, dass die Regierung die Zusage für Schnellfähren nicht wie vorgeschlagen verworfen habe. Ein Ausschreibung zur schnellen Fährverbindung scheint dann wohl noch in Vorbereitung zu sein, aber wohl parallel zu einem Hop-on-Hop-off-Dienst ?
Auf der Referenzliste von E-Cubed Consultants ist die o.g. Studie allerdings noch nicht aufgeführt.
Ob eine zusätzliche Fährverbindung zwischen Mgarr und Valletta wirtschaftlich arbeiten kann ist zu bezweifeln. Woher sollen denn die vielen Fahrgäste kommen? Gozo mit seinen 30 000 Einwohnern, von denen nicht einmal die Hälfte in Malta arbeiten hat keineswegs das entsprechende Potential. Was den Tourismus betrifft hat dieser seinen Zenith erreicht. Was Malta jedoch wirklich braucht ist eine Schnellverbindung zwischen Gozo und den Orten auf dem Weg nach Valletta. Da würde sich ein Transrapid anbieten. Wenn die Chinesen den erst erfolgreich bauen werden bietet sich diese Option auch für Malta an. Der deutsche Transrapid dürfte für Malta viel zu teuer sein, es sei denn die EU stellt genug Mittel zur Verfügung.