Sannat und Ta Cenc

Am Ortseingang dieses im Süden von Gozo gelegenen Örtchens steht ein Wachturm aus der Zeit der Ordensritter. Ansonsten ist diese Gegend vor allem durch die komfortable Anlage des Ta` Cenc-Hotels und deren Bungalows, die einen eigenwilligen Baustil aufweisen, bekannt. Hier lässt es sich wirklich sehr gut in Ruhe abschalten. Von dem Hochplateau, auf dem die Anlage liegt, hat man einen wunderschönen Blick über Gozo bis hin zum Meer und hinüber nach Malta. In der Umgebung von Sannat wurde bisher ein bestimmtes Projekt nicht realisiert, nämlich einen neuen Touristenkomplex mit zahlreichen Einrichtungen zu bauen, in dem mehrere Tausend Urlauber Unterkunft finden können. Massive Proteste von Seiten der Bevölkerung und auch eine negative Einstellung in einem regierungsamtlichen Strategieplan zur Förderung des Tourismus auf Malta lassen hoffen, dass dieses Mammutprojekt, das eines der schönsten Gebiete auf Gozo zerstören würde, niemals realisiert wird.

Berühmt ist Sannat für die kunstvollen Handarbeiten aus Spitze, die seit vielen Jahrhunderten hier hergestellt werden. Auch heute noch arbeiten Frauen im „Old Lace House“ in der Nähe der Main Street nach alter Tradition an Tischdecken, Servietten und anderen Kunstwerken. Die Arbeit an einer größeren Tischdecke kann bis zu zwölf Monaten dauern. Man sollte beim Kauf wirklicher Handarbeit auf das Handeln verzichten und die Mühe honorieren, die zur Fertigstellung erforderlich war.

Klippen von Ta Cenc
Klippen von Ta Cenc

Von Sannat führt eine kleine Straße in südöstlicher Richtung zu den Klippen von Ta`Cenc. In diesem Gebiet befanden sich früher die Brutstätten des maltesischen Wanderfalken, von dem die Ordensritter jährlich ein Exemplar dem König von Sizilien als symbolische Zahlung für das maltesische Leben überreichen mussten. Seit 1980 ist der Falke auf den Maltesischen Inseln ausgestorben. Heute ist das Klippengelände bis hin zu den schönsten Badebuchten von Mgarr ix-Xini sehr schönes Wandergebiet, wobei man die Klippen mit Respekt behandeln sollte, die schließlich gut 140 m steil hinunter ins Meer fallen. In diesem Gebiet findet man auch die geheimnisvollen Karrenspuren, deren Ursprung bis heute ein unlösbares Rätsel geblieben ist.

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