Malta hat dritthöchstes Haushalts-Defizit in der EU – aber geringste Inflationsrate

Malta verzeichnete im vergangenen Jahr das dritthöchste Defizit in der Europäischen Union.

Gemessen als Prozentsatz des Brutto Inlandsprodukts (BIP) lag das Defizit Maltas im Jahr 2020 bei 9,7 % und wurde nur von Spanien mit 11 % und Griechenland mit 10,1 % übertroffen. In Geldwerten ausgedrückt, belief sich das Defizit Maltas auf 1,2 Milliarden Euro.

Die gestiegenen Ausgaben ließen die Staatsverschuldung im vergangenen Jahr auf 6,9 Milliarden Euro ansteigen, gegenüber 5,7 Milliarden Euro im Jahr 2019. Die öffentlichen Defizite und Schulden stiegen allerdings auch in der gesamten EU deutlich an, da die Länder ihre Ausgaben zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie erhöhten.

Die höheren Ausgaben für die Pandemie hatten die EU veranlasst, ihre Regeln zur Eindämmung der Staatsausgaben auszusetzen.  Die maltesische Regierung gab insgesamt 392 Millionen Euro für die Unterstützung der Wirtschaft aus, einschließlich des Lohnzuschlags. Nach Angaben des nationalen Statistikamtes flossen weitere 160 Millionen Euro in die Steuerstundung, 129 Millionen Euro in das COVID-19-Garantieprogramm und 125 Millionen Euro in zusätzliche Gesundheitsausgaben und Rückführungsflüge. Weitere 123 Mio. € entfielen auf die Immobilienförderung, die staatlichen Gutscheine, die COVID-19-Sozialleistungen, zusätzliche Bildungsausgaben und die Erstattung von Lizenzen und Gebühren.

Das Defizit wird in diesem Jahr voraussichtlich noch höher sein und die 1,6-Milliarden-Euro-Marke erreichen.

Für das Jahr 2022 wird ein Rückgang des öffentlichen Defizits auf 5,6 % des BIP erwartet, was allerdings als sehr optimistische Prognose gilt. In seiner jüngsten Haushaltsrede wies Finanzminister Clyde Caruana darauf hin, dass Malta eines der wenigen EU-Länder ist, das den Arbeitsmarkt intakt hält, indem es die Zahl der Erwerbstätigen erhöhe und die Nichterwerbstätigkeit verringert.

Maltas Inflationsrate gehört zu den niedrigsten in der EU

Malta verzeichnete im September die niedrigste jährliche Inflationsrate in der Europäischen Union (0,7%).  Die höchsten jährlichen Raten wurden in Estland und Litauen (jeweils 6,4%) sowie in Polen (5,6%) verzeichnet.

In der gesamten Eurozone lag die jährliche Inflationsrate im September bei durchschnittlich 3,4%, gegenüber 3% im August. Letztes Jahr um diese Zeit lag die Jahresrate der Eurozone bei deflationären -0,3 %. Malta verzeichnete bei der Berechnung der monatlichen Rate im September auch die niedrigste Rate in der EU: Während die EU im letzten Monat eine durchschnittliche Inflationsrate von 0,5 % verzeichnete, lag sie in Malta bei deflationären -0,9 %.

https://timesofmalta.com/articles/view/malta-recorded-third-highest-deficit-in-eu-last-year

https://timesofmalta.com/articles/view/maltas-inflation-rate-was-eus-lowest-in-september

One thought on “Malta hat dritthöchstes Haushalts-Defizit in der EU – aber geringste Inflationsrate

  1. Diese Geschichte ist einfach zu erklaeren Malta, Spanien und Griechenland haengen mehr vom Tourismus ab als andere Laender. Trotz des hoeheren Defizits hat die Arbeitslosigkeit nicht zugenommen. Die Beschaeftigten der Tourismus Industrie die zeitweilig arbeitslos geworden sind wurden erfolgreich andersweitig beschaeftigt. Es ist und war das Ziel der maltesischen Regierung die Vollbeschaeftigung zu erhalten. Auch dafuer mussten Gelder freigesetzt werden.Die Preisentwicklung ist stabil. Das liegt auch daran dass die Benzinpreise keiner staendigen Fluktuation unterliegen wie in Deutschland.

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