Corona: Ärztekammer Maltas und Premierminister im Streit

Einmischung in die Arbeit

Die Ärztekammer von Malta (MAM=Medical Association of Malta) beschwert sich über die wiederholte Einmischung in die Arbeit des Superintendent of Public Health durch das Büro des Premierministers .

Das MAM sagte, dass die Regierung eine Reihe von Entscheidungen getroffen habe, darunter die Erklärung, dass der Notstand im Bereich der öffentlichen Gesundheit aufgrund von Covid 19 als abgeschlossen gilt, obwohl eindeutig alle Beweise auf etwas anderes hindeuteten und dass alle Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit aufgehoben oder auf Richtlinien reduziert wurden, die nicht durch Geldstrafen durchsetzbar sind.

Die MAM will nun Richtlinien an Ihre Mitglieder herausgegeben , die “mit sofortiger Wirkung alle Ärzte in den gefährdeten Gruppen, wie in den rechtlichen Hinweisen im März erklärt oder von der Geschäftsleitung genehmigt, nur noch Verwaltungs- oder Telearbeitsaufgaben wahrnehmen und den Kontakt mit Patienten vermeiden sollen”.  Alle anderen Ärzte sollen aufgefordert werden, bei der Arbeit zu helfen, die normalerweise von Ärzten in gefährdeten Gruppen geleistet wird, um sicherzustellen, dass die Patienten alle notwendigen Behandlungen erhalten”.

Der Premierminister habe wiederholt Erklärungen abgegeben, in denen er die Menschen ermutigt habe, sich nicht an die Empfehlungen des Inspektors für öffentliche Gesundheit zu halten, und zwar nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten.

Der Verband hob auch “die aktive Förderung von Massenaktivitäten durch die maltesischen Tourismusbehörden, darunter auch Ministerin Julia Portelli, hervor, die eine ernste Gefahr einer großen und unkontrollierbaren Epidemie” darstellten. Dadurch sei nicht nur eine ernste Gefahr einer Epidemie entstanden, sondern auch “eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit und Sicherheit des medizinischen Personals und seiner Angehörigen”.

Aus den oben genannten Gründen erklärte die MAM, dass sie einen Arbeitskonflikt (Industrial dispute) ausruft und dies ab Montag, dem 3. August. Bis dahin fordert sie, daß :

  • Alle Genehmigungen für Massenveranstaltungen mit mehr als 10 Personen sollen mit sofortiger Wirkung gestoppt und alle erteilten Genehmigungen zurückgezogen werden.
  • Alle öffentlichen Gesundheitseinrichtungen sollen wieder in den Notfallmodus zurückkehren, wie es von März bis Juni der Fall war”.

Droht ein Streik im Gesundheitswesen ?

Ein industrial dispute kann zu einem Streik führen. Es wird jetzt deutlich, daß MAM und Regierung nicht einer Meinung sind.  Ganz in diesem Sinne teilte MAM auch mit, dass sie ihre Mitglieder ab Montag dem 3. August anweisen wird, nur noch Notfallaufgaben wahrzunehmen, sollte die Situation unverändert bleiben.

 

https://gozo.news/84350/mam-registers-industrial-dispute-with-government-over-mass-gatherings/

https://newsbook.com.mt/en/mam-registers-industrial-dispute-with-government/

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